BuT-Qualitätskolloquium

Realisation period
-
Location of realisation
Nordrhein-Westfalen

1. Einrichtung/en

Durchführung: AIDS-Hilfe NRW e.V.
Teilnahme: Deutsche AIDS-Hilfe e.V.; Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen einschließlich Aids, Köln; Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales NRW; AIDS-Hilfe Dortmund e.V.; AIDS-Hilfe Köln e.V.; AIDS-Hilfe Oberhausen e.V.; AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e.V.; Orden der Perpetuellen Indulgenz, Köln

2. Autor/innen

Reinhard Klenke
Michael Wurm
Wolfgang Falk

3. Wissenschaftliche Begleitung

keine

4. Präventionsmaßnahme, die qualitätsgesichert wurde

Das Projekt "Beratung und Test" (BuT) verbindet als integralen Bestandteil die Beratung zur Entwicklung persönlicher Schutzstrategien vor HIV mit dem Angebot eines HIV-Schnelltests. Durch diesen HIV-Schnelltest kann das Blut, schneller als üblich, schon in ca. 15 Minuten auf Antikörper gegen das HIV untersucht werden. Somit entfallen die üblichen Wartezeiten die bei den z.B. von Gesundheitsämtern angebotenen HIV-Testverfahren von sieben bis zehn Tagen.

5. Zielsetzung der Qualitätssicherung

Das Ziel bei der Entwicklung des Qualitätskolloquiums war es, eine möglichst objektive Feedbackform zu entwickeln. Diese Feedbackform kann dann als Methode zur Qualitätsplanung innerhalb eines umfassenden, partizipativen Qualitätsmanagements eingesetzt werden.

Die Objektivität des Feedbacks wurde in diesem Entwicklungsprozess zu einem besonders wichtigen Kriterium. Mit der Betonung der Objektivität soll verhindert werden, dass das Feedback durch einen Mangel an Distanz bei dem Feedbackgeber, also Betriebsblindheit, oder durch eine willkürliche Festlegung von Bewertungskriterien verzerrt wird.Stattdessen wurde auf das 360°-Feedback aus der Personalentwicklung zurückgegriffen. Auch hier treffen unterschiedliche Außen- und Innenperspektiven zur Beurteilung eines Sachverhalts aufeinander. Beispielsweise geben hier KundInnen, MitarbeiterInnen, KollegInnen, Vorgesetzte und der zu beurteilende MitarbeiterIn selbst ein Feedback zur Umsetzung bestimmter Ziele. Diese Perspektiven sind damit nicht neutral, sondern durchaus in den Sachverhalt involviert. Objektivität ergibt sich dem Ansatz zu Folge durch die Zusammenschau der unterschiedlichen Perspektiven. Da diese verschiedenen Perspektiven in jeweils anderen Aspekten nicht neutral sind, können durch die Kombination der Perspektiven blinde Flecken vermieden und Objektivität hergestellt werden.

6. Worin bestand der Nutzen der Qualitätssicherung?

  • Weiterentwicklung der Abstimmung auf Landesebene
  • Überprüfung der formulierten Ziele
  • Unabhängige Expertenmeinungen zur Vermeidung "blinder Flecken"
  • Reflexion der angewandten Methoden
  • Partizipative Projektweiterentwicklung   

Die Qualitätssicherung hat Nutzen gebracht für
die eigene professionelle Entwicklung
die praktische Präventionsarbeit
die Zusammenarbeit im Team

7. Methodisches Vorgehen

  • Qualitätskolloquium nach WZB und Karl Lemmen
  • 360°-Feedback

Welche weitere(n) Methode(n) der Qualitätssicherung wurde(n) angewandt?

  • Dokumentation

8. Ergebnisse der Qualitätssicherung

Insgesamt haben vier Projektgruppen ihre Projekte vorgestellt. Diese haben ein qualitatives Feedback aus unabhängiger Expertensicht erhalten. Vorteile und Stärken wurden hervorgehoben, Schwachstellen aufgedeckt. Fragen, die sich im Prozessverlauf als gemeinsame Anliegen herausgestellt haben, konnten abschließend bearbeitet werden. Die Dokumentation als Dateianhang bietet weitreichende Einsicht in die Ergebnisse.

9. Erfahrungen und Tipps

Auch hierzu finden sich weitreichende Informationen in der Dokumentation (siehe Anlage zu Punkt 8). Sowohl die Teilnehmer als auch die Reviewer und Reviewerinnen wurden im Anschluss an die Veranstaltung zu ihren persönlichen Eindrücken, Erfahrungen und Tipps befragt. Im Vordergrund stand hierbei die Sinnhaftigkeit der Methode und die Bewertung der erzielten Ergebnisse.

Hinzuzufügen ist, dass es sich als schwierig herausgestellt hat, wenn der Gruppe der Reviewer Zuwendungsgeber der zu evaluierenden Projekte angehören. Die Teilnehmer sehen sich schnell unter Druck, sich und ihre Arbeit unter Beweis stellen zu müssen. Zur Sicherung der Unabhängigkeit dieses qualitativen Feedbacks auf beiden Seiten sollte jeglicher Eindruck eines Interessenkonfliktes unbedingt vermieden werden. Andererseits hat es sich als schwierig herausgestellt, Reviewer zu finden, die an der Begleitung des Prozesses interessiert sind, aber keinen persönlichen thematischen Bezug haben. Von besonderer Bedeutung ist es daher, einen guten Moderator zu verpflichten, der sich in der Lage sieht, Spannungen, Ängste und Sorgen glaubhaft aufzufangen.

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