SMART-Methode

SMART-Kriterien zur Bestimmung der Ziele von Maßnahmen und Interventionen

SMART-Kriterien werden bei der Bestimmung von Zielen von Maßnahmen und Interventionen herangezogen. Mit ihrer Hilfe werden Ziele so formuliert, dass sie spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar sind. SMART (engl. schlau, clever) formulierte Ziele sind ein Qualitätsmerkmal und förderlich für die Überprüfung der Zielerreichung (Evaluation). Die SMART-Kriterien sind ein fester Bestandteil verschiedenster Ansätze der Qualitätsentwicklung und werden in der Fachliteratur zum Teil unterschiedlich beschrieben.

Voraussetzungen

Die Benutzung der SMART-Kriterien verlangt keine besonderen Voraussetzungen. In der partizipativen Qualitätsentwicklung ist jedoch vorgesehen, Personen an der Zielformulierung zu beteiligen, die über das notwendige lebensweltliche, praktische und fachliche Wissen verfügen, um die Kriterien mit Leben füllen zu können (z.B. einschätzen zu können, welches Ziel vor Ort realistisch machbar ist). Das heißt, es werden gegebenenfalls auch Zielgruppen und Projektmitarbeitende einbezogen. Für solche partizipativen Prozesse bedarf es ausreichend Zeit sowie eine Lern- und Diskussionsbereitschaft bei allen Beteiligten.

Anwendungsbereiche

  • Zielformulierung bei der Entwicklung und Planung von Interventionen.
  • Anpassung der Zielsetzung von präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen an lokale Situationen beziehungsweise spezifische Bedarfe von Zielgruppen
  • Vorbereitung einer Überprüfung der Zielereichung (Evaluation)
  • Erstellen eines Projektantrags, in dem Ziele von Maßnahmen bestimmt werden 

Arbeitsschritte im Überblick

SMART-Kriterien anzuwenden, bedeutet, Ziele daraufhin zu prüfen ob sie folgenden Kriterien entsprechen:

a) Spezifisch

b) Messbar

c) Attraktiv

d) Realistisch

e) Terminierbar

Aufwand

Der Aufwand variiert. Zieht man die SMART-Kriterien heran, um in einem partizipativen Gruppenprozess Ziele gemeinsam zu bestimmen, kann die Diskussion zeitaufwendig sein. Viel hängt davon ab, wie ähnlich oder unterschiedlich die Sichtweisen der Beteiligten sind. Haben die Beteiligten stark unterschiedliche Einschätzungen (z.B. im Hinblick darauf, was in einem gewissen Zeitraum vor Ort attraktiv oder realistisch machbar ist), kann es eine Einigung zeitaufwendiger sein, als wenn die Sichtweisen der Beteiligten übereinstimmen.

Arbeitsschritte im Einzelnen

Ein Ziel ist dann SMART formuliert, wenn es folgenden Kriterien entspricht:

S = Spezifisch

Ist das Ziel konkret und eindeutig? Ist klar, was sich durch die Maßnahme bei wem verändert haben soll?

M = Messbar

Ist es möglich, zu überprüfen, ob das Ziel erreicht wurde? Nicht jedes Ziel beziehungsweise jede Zielerreichung ist in Zahlen messbar -  es gibt auch andere Wege, zu beurteilen, ob ein Ziel erreicht wurde. Hilfreich sind in jedem Fall Indikatoren (lat.  indicare "anzeigen"), die Aufschluss darüber geben, ob ein beabsichtigter Prozess erfolgt ist. Indikatoren für die Akzeptanz einer Aktion könnten zum Beispiel die Höhe der Besucherzahlen, die Stärke des Beifalls oder Rückmeldungen von der Zielgruppe sein. Gute Indikatoren entsprechen den "ZWERG"-Kriterien, d.h. sie sind zentral, wirtschaftlich, einfach, rechtzeitig und genau.

A = Attraktiv

Ist das Ziel für alle Beteiligten erstrebenswert? In manchen Quellen wird das "A" der SMART-Kriterien auch als "akzeptabel", "aktionsorientiert", "ambitioniert", "anspruchsvoll" oder "angemessen" verstanden. Letzteres bedeutet, dass ein Ziel der Problemlage der Zielgruppe angemessen sein sollte. Ambitioniert und anspruchsvoll bezieht sich darauf, dass ein Ziel nicht zu niedrig gesteckt sein sollte, denn  oft sind Anstrengungen nötig, um wichtige Ziele zu erreichen.

R = Realistisch

Ist das Ziel machbar? Ein Ziel sollte auch nicht zu hoch gesteckt, sondern mit den vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen realisierbar sein.

T = Terminierbar

Ist das Ziel in einem überschaubaren Zeitraum erreichbar? In manchen Quellen wird das "T" der SMART-Kriterien mit "terminiert" bestimmt, womit darauf verwiesen wird, dass der Zeitraum bestimmt werden sollte, in dem das Ziel zu erreichen ist.

Achtung !

Die SMART-Kriterien stehen zum Teil in einem Spannungsverhältnis. So kann beispielsweise  ein Ziel zwar attraktiv sein, indem es ambitioniert ist und der Vision der Beteiligten oder dem Leitbild der Einrichtungen entspricht - es kann aber durchaus sein, dass dieses Ziel im vorgegebenen Projektzeitraum nicht erreichbar und somit nicht realistisch ist. Es gilt also, die Kriterien gegeneinander abzuwägen.

Weitere Tipps

  • Das "R" nicht vergessen! Bei Zielformulierungen werden zum Teil (zu) hohe Ziele gesteckt - ein "reality-check" ist angebracht: "Denken wir wirklich, das Ziel lässt sich in der voraussichtlichen Projektlaufzeit erreichen?"
  • SMART-Kriterien lassen sich in vielerlei Hinsicht auf Zielformulierungen anwenden, SMART kann wie ein "neues Denkmuster" werden, das in vieler Hinsicht hilft, gute Ziele zu setzen.

Autor/-innen:
Unger/Block/Wright

Diese Methode gehört zu den Kapiteln: